Es geht weiter…


Eigentlich wollte ich diese Strecke ,Watson Lake – Prince Georg auslassen…denn ,ich hatte bereits alles aufgeschrieben und es sollten nur noch die Fotos dazukommen. Doch siehe da,der ganze Bericht ist verschwunden! Mensch ärgere dich nicht! Könnte man da sagen…doch ich tue es trotzdem. Hatte ich mir doch vorgenommen,jeden Tag zu schreiben, damit ich nicht immer so grübeln muss,was die letzten paar Tage alles geschehen ist…und nun ?Es ist einfach weg! Aber eben…es geht weiter!

Wir fahren diesmal von Watson Lake auf einer andern Strasse südwärts,dem Cassiar Hwy.Die 740 km lange Verbindungsstrasse ab Watson Lake am Alaska Hwy und dem Yellowhead Hwy bei Kitwanga wurde erst 1972 für dem öffentlichen Verkehr freigegeben.Bis dahin wurde sie ausschliesslich von Trucks genutzt. Heute zählt sie zu den populärsten Touristenrouten Richtung Yukon.

Die Strecke besitzt landschaftlich fantastische Abschnitte ,wie sie auf dem Alaska Hwy kaum je erreicht werden. Unsern ersten Halt machen wir beim Boya Lake .

Dieser glasklare,türkisblaue See lädt gleich zum Baden ein . Gerne würden wir länger hierbleiben,aber es ist zu früh,zum Uebernachten.Im weiteren Verlauf gibts noch jede Menge Seen; mal sind sie dunkel,fast schwarz,dann wieder tiefblau.Einer schöner als der andere.

Mal ist das Tal weit,mal wird es links und rechts von hohen Bergen gesäumt.Auch viele Blumen ,Farne und anderes Grünzeug säumt den Weg.

Einfach wunderschön! In einem kleinen Weiher mit viel Gras rundherum entdecken wir einen Elch. Genüsslich steht er im Wasser und verzehrt Seegras zum Abendessen.Wir schauen ihm von der Strasse aus eine Weile zu

und fahren dann weiter zu unserem Schlafplatz am Sawmill Lake.

Das Ziel vom folgenden Tag ist Stewart.Dazu müssen wir den Cassiar Hwy für eine Zeit verlassen.Aber der Weg nach Stewart ist ebenso faszinierend und beeindruckend.  Von  den hohen Berggipfeln seitlich des Tals stürzen Wasserfälle und hoch oben sieht man die Eisfelder glitzern.Schon nach 24 km rückt der Bear Glacier mit dem Gletschersee Strohn Lake ins Blickfeld.  

Nach 60 km erreichen wir das kleine Dorf Stewart. Dieser Ort liegt-umringt von hohen Berggipfeln-am Ende des 180 km langen Portland Canal,der natürlichen Grenze zwischen dem Südzipfel Alaskas und Kanada.

Von hier aus wollen wir noch heute hochfahren zum Salmon Glacier.Dazu muss man beim kleinen Ort Hyder

über die USA Grenze,die aber nur beim Rückweg nach Kanada von einem Zöllner kontrolliert wird.Ein lustiges Dorf,welches sich selbst als , Alaskas friendliest ghost town , bezeichnet.Hier wohnen nur etwa 20 Leute ,aber trotzdem gibt es ein Postamt.Man kann von hier aus somit seinen Lieben daheim eine Postkarte aus Alaska schicken,ohne je ins Kernland von Alaska gereist zu sein. Die Fahrt zum Glacier ist eine richtige Rumpelpiste und oft kommt rechts so allerhand den Hang hinunter.Riesige Steine,Baumstämme und viel Kies und Geröll.

Ich bin froh,als wir oben angekommen sind. Dafür ist die Aussicht von hier oben umso schöner und ich muss sagen,es hat sich gelohnt !

Wir übernachten zuoberst auf dem Aussichtspunkt und lassen heute mal die Läden oben,damit wir den Gletscher bewundern können.

Christian steht früh auf,um Fotos bei Sonnenaufgang schiessen zu können.

Nach dem Frühstück wandern wir fast bis zum Gletschersee und geniessen noch eine Zeit die herrliche Bergwelt.

Gegen Abend fahren wir zurück bis Stewart,schauen kurz das Dorf an

und nehmen nochmals 80 km unter die Räder,bis wir zurück auf dem Cassiar Hwy eine Bleibe für die Nacht finden. Der nächste Tag ist eher ein Fahrtag mit nur kurzen Halten.So z. Bsp. in Kitwanga,wo wir eine besondere Kirche fotografieren möchten.Doch die ist inzwischen abgebrannt und es steht nur noch der Turm.

So sind wir bald auf dem Yellowhead Hwy angelangt.Bei Hazelton fahren wir durch ein weites Tal.Dort ist der Zusammenfluss der beiden grossen Flüsse Skeena und Bukley.Wir folgen weiter dem Bukley River,welcher rund 35 km südlich von New Hazelton den Morice Canyon passiert.Dort schauen wir eine Weile den Wet`suwet`en First Nation Bewohnern zu,welche nach alter Tradition mit hakenbewehrten Stangen und Netzkörben in den Stromschnellen vor dem Engpass Lachse fischen.

Anschliessend fahren wir bis Smithers ,einem etwas grösseren Dorf. Hier bekommt unser Camper eine Aussenwäsche.Die hat er sich verdient,denn er steht vor Dreck! Für uns gibt es an einem kleinen Stand ein riesiges Eis. Zufrieden finden wir später am Richmond Lake

einen Rastplatz für die Nacht.Hier,weit weg vom Verkehr,will auch noch ein Motorradfahrer im Zelt übernachten.Irgendwann zu später Stunde kommt er bei uns vorbei,weil er noch Lust zum Plaudern hat.Es ist ein Mexikaner,welcher in Vancouver lebt und arbeitet.Von ihm erfahren wir einige interessante Dinge über Mexiko und es ist ein ganz amüsanter Abend.Am nächsten Tag erreichen wir Prince Georg und suchen den Campingplatz auf,der im Reiseführer empfohlen wird.Wir putzen jetzt auch noch das Innenleben unseres Häuschens,waschen die schmutzige Wäsche und gönnen uns ein feines Nachtessen im Restaurant.

Schlafen ,einkaufen und wie immer,weiterfahren . Ich hab gelesen,dass es in Barkerville eine historische Goldgräberstadt geben soll und die wollen wir besuchen. Wir übernachten vorher wieder an einem hübschen kleinen See,

damit uns dann auch genügend Zeit für die Besichtigung zur Verfügung steht. Es ist interessant zu sehen und zu hören,wie die Leute zu dieser Zeit des aufkommenden Goldgräberbooms gelebt haben.Aber es wäre nichts für mich !

Müde verlassen wir den Ort und schlafen in der Nähe des Leese Lake.

Die Gegend um Williams Lake ist wieder total anders.Offen,mit vielen Wiesen,Kühen und Pferden.Aber es geht ständig rauf und runter. Zudem wird es immer wärmer.

Die Fahrt von Cache Creek bis Pemberton ist eine reine Berg und Talfahrt.Mal geht es rauf,dann wieder 11,12,oder sogar 13 % runter.Mitten in einem engen aber wunderschönen Canyon.Auf der Seite steile , felsige Wände oder auch viele Blumen und Tannen.Begleitet von einem rauschenden Bach .Unterwegs bei dem schönen Recreation-Place Marple Canyon mit See gönnen wir uns eine Pause und nehmen ein Bad.Herrlich! Die Nacht verbringen wir in Pemberton vor dem Visitor Center. Früh um Sechs ist Tagwache und wir fahren gleich los,bis zum Nairn Fall.

Eine kurze Wanderung vor dem Frühstück und Weiterfahrt nach Whistler. Whistler ist ein reiner Touristenort mit vielen sportlichen Angeboten.Klettern,wandern,biken,rudern und vieles mehr ist im Angebot.Dementsprechend hat es auch sehr viele Leute im Ort.

Auf dem Weg bis nach Horseshoe-Bay geniessen wir die schöne Gegend und stoppen nochmals ,um den hohen Shannon-Fall zu besichtigen.

Um 15.55 h fahren wir pünktlich mit der Fähre nach Nainamo / Vancouver Island.

Dort angekommen schlagen wir den Weg nach Norden ein ,Richtung Port Hardy. Wir fahren bis Union Bay,schlafen auf dem Parkplatz am Meer

und kehren dann zurück,weil wir umgeplant haben.Unser Weg führt nun Richtung Tofino.Wir besuchen die Little Qualicum Waterfalls

und hatten eine Wanderung im Regenwald des Miller Provincialparks geplant.Doch der Zugang ist gesperrt,weil auf dieser Strasse Bauarbeiten am Laufen sind.Schade! In Alberni machen wir einen Abstecher zum Hafen.Das Meer kommt dort durch eine 50 km lange Passage bis zu diesem Dorf. Es ist alles hübsch hergerichtet mit vielen Blumen und Sitzgelegenheiten .Ein Ort zum Verweilen.

Etwa 40 km weiter finden wir einen Ersatz für den nicht begehbaren Weg im Regenwald.Ein wunderbarer Trail durch einen Wald mit riesigen.alten Douglasien,Moos,Farnen und einem rauschenden Bach(Kennedy Creek) entlang des Wegs.Wie im Märchen! Wunderschön!

Jetzt wollen wir nicht mehr weiter und bleiben gleich auf dem Parkplatz für diese Nacht.Der Morgen ist angenehm kühl und wir wollen heute in Ucluelet,einem kleinen Fischerdorf an der Westküste ,wandern.Als erstes nehmen wir den Wild Coast -Trail unter die Füsse.Ein angenehmer Weg entlang des Meers ,mit tollen Ausblicken und vielen Sitzgelegenheiten.

Danach haben wir aber  nicht genug und hängen noch den Lighthouse -Trail dran.Dieser Weg ist ähnlich,aber eben,es steht ein Leuchtturm am Weg.


Im kleinen Hafen in Ucluelet essen wir auf einem Float House gemütlich ein feines Znacht.

Da alle Campingplätze besetzt sind,fahren wir etwas ausserhalb auf einen Parkplatz zum Uebernachten.Hier sind wir aber nicht allein.Es sind anfangs noch etwa 5 andere ziemlich ältere Vans mit jungen Leuten hier, welche beladen sind mit Surfbrettern und allem,was dazugehört.Bis zum Morgen sind nochmals gleichviel dazugekommen.Tofino und die Westküste ist recht ausgebucht,da kriegst du keinen Platz mehr,wenn du nicht schon lange vorgebucht hast.Am Morgen fahren wir zur South Beach,wandern auf einem kurzen Trail und fahren ein Stück,bis zur Long Beach.

Dort hätte es auch einen schönen Wanderweg,aber der ist gesperrt.So fahren wir weiter bis ins kleine Städtchen Tofino (1900 Einw.),das den ganzen Sommer über sehr gut von Touristen besucht wird.Es ist eigentlich recht hübsch mit vielen kleinen Läden und tollen Unterkünften für die Feriengäste,aber sonst auch nicht umwerfend.

Nach einem Bummel und einem feinen Stückli im Cafe fahren wir zurück Richtung andere Seite der Insel.Beim Kennedy River stoppen wir kurz.Es sieht hier aus,wie im Verzasca-Tal mit Felsen und blauen tiefen Tümpeln zwischen den Steinen,wo man herrlich ins kalte Wasser springen kann (oder könnte).

Wir übernachten in einem Provincial Park am Sproat Lake. 15.Juli 23 : Wir haben im Sinn,doch noch den Regenwald zu besuchen,der wegen der Baustelle geschlossen ist.Wir haben uns bei der Hinfahrt einen Platz gemerkt,wo man parken könnte und dann der Strasse entlang zum gesperrten Park laufen.Das machen wir auch.Herrlich,es hat keine Leute! Wir geniessen das so richtig !

In einem kühlen Bach nehmen wir spontan ein Bad (hätten wir nicht gemacht,wenn es von Touristen gewimmelt hätte!) Am Nachmittag schauen wir uns das hübsche 3000 Seelen-Städtchen Chemainus an.Es ist bekannt für seine grossflächigen Wandbilder,die wirklich überall zu finden sind.

Und leckere Gelati gibt es ebenfalls.Gegen Abend kommen wir in den Genuss eines kleinen Blue Grass Konzertes.Anschliessend suchen wir uns ein Nachtlager.Mit Glück bekommen wir einen schönen Platz im Bamberton Provinzialpark.Jemand hat abgesagt und die Platzwärterin gibt uns diesen Platz frei.Super! Es ist Sonntagmorgen und wir besuchen heute Viktoria .Eine schöne Stadt mit einer blumengeschmückten Fussgängerzone ,wo man gerne verweilt.Auch der Hafen ist ansprechend gestaltet und es hat an einigen Plötzen Strassenmusikanten zur Unterhaltung.

Wir schauen etwas dem Treiben zu und entschliessen ,eine kleine Fahrt mit dem Hafen-Taxi zu buchen.Dieses bringt uns zur Wharf. Ein tolles Plätzchen mit vielen bunten Float-Häusern. 

 Den Weg zurück spazieren wir dem Meer entlang,sehen 2 Fischottern beim Schwimmen und Tauchen zu oder wie die Wasserflugzeuge landen und starten.

Gegen Abend fahren wir bis fast nach Swarz-Bay, wo uns die Fähre am nächsten Tag wieder aufs Festland nach Vancouver bringt.

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