In Cascade fahren wir über die Grenze zur USA / Staat Washington.Bis zum Yellowstone-Park sind es etwas 900 km.Somit sind die nächsten Tage wieder ziemliche Fahrtage.Aber die Gegend ist auch hier sehr schön.Zwar recht braun und trocken,aber trotzdem sehenswert.
Zum Glück hat unser Camper eine Klimaanlage,denn heute sind bereits wieder heisse 41 Grad. In Mullan parken wir im Dorf auf einem Wanderparkplatz und freuen uns aufs Bett.
Sonntagmorgen ; Heute ist unser Ziel ,bis kurz vor den Yellowstone NP zu fahren. Dies können wir auch ohne grosse Probleme schaffen.Denn der Weg dorthin ist sehr abwechslungsreich und so vergeht die Zeit im Flug.Wir übernachten etwa 50 km vor dem Park an einem kleinen Fluss.
Am Morgen um 5.20 h werden wir vom Kehrichtwagen geweckt,der schon so früh die Container auf diesem Parkplatz leeren will.Egal,wir schlafen noch etwas weiter.
Als erstes schalten wir heute einen Besuch im Visitor-Center ein,um zu erfahren,wo sich die schönsten Plätze befinden.So ziehen wir los und machen bei jeder braunen Tafel Halt. Mal sind es die Wapitis,die durch den Bach laufen,
dann eine heisse Quelle oder ein Geysir
und etwas später ein Wasserfall oder eine besonders schöne Aussicht.
Der Tag hat viel zu wenig Stunden und eigentlich müssten wir zum Park raus zum Uebernachten,aber wir beschliessen auf dem Dunraven-Summit (2700 m ) auf dem Parkplatz zu bleiben und zu übernachten.In der Hoffnung,dass kein Ranger erscheint ,und uns rauswirft.
Alles gut gegangen.Wir hatten eine ruhige ,kühle Nacht.Jetzt fahren wir nach Madison und schauen uns den untern Teil des Parkes genauer an.
Da sind noch mehr heisse Quellen und die Farben werden immer kitschiger.Wahrlich eine Pracht!
Auch sehr viele kleinere und grössere Geysire gibts zu sehen.
Die einen sind ganz ruhig und dampfen nur ein wenig,die andern fauchen und spucken hoch hinaus.Ueberall brodelt und kocht es.Irgendwie kommt es mir vor ,wie in der Waschküche.Nachdem wir genug gesehen haben ,suchen wir uns am Yellowstone Lake einen schönen Platz zum Ausruhen.
Mittwoch,26.Juli ; Heute umfahren und erkunden wir den südlichen Teil des Nationalparkes.Erst gehts dem Yellowstone Lake entlang und dann begleitet uns der breite ,ruhig fliessende Yellowstone River durch ein breites,grünes Tal mit sanften Hügeln.
Hier sehen wir an verschiedenen Plätzen mächtige Bisons.Mal neben einer brodelnden Quelle auf dem warmen Boden liegend,an einem grünen Hang am Fressen oder beim Ueberqueren der Strasse.
Das Eindrücklichste heute sind jedoch der Upper -und der Lower Fall des Yellowstone River.Erst fliesst er so gemächlich in grossen Bogen durch das breite Tal und plötzlich wird er in einen Canyon gedrängt und prasselt mit voller Wucht viele Meter tief runter.Das ist ein Schauspiel!
Und was mir heute ebenso gefallen hat,das ist der Yellowstone Canyon.Endlich weiss ich,weshalb der Park so heisst ! Hier sind die gelben Steine und Felsen,die diesen Canyon bilden und die dem Park seinen Namen geben.
Wir sind fasziniert und fahren zufrieden Richtung Süden und somit Richtung Teton Nationalpark.
Nach einer Moskitogeplagten Nacht am Louis Lake
machen wir uns auf nach Jenny Lake ins Visitor Center.
Es regnet heute Morgen endlich mal wieder und so nehmen wir uns auch grad noch die Zeit,um die Fotos auf den Bericht zu laden.Natürlich informieren wir uns dort auch,was man so unternehmen kann im Park.
Gegen Mittag scheint bereits wieder die Sonne und wir beschliessen den String-Leigh-Trapper-Lake Trail zu machen.Ein bequemer,aber sehr schöner und abwechslungsreicher Weg.
Ungefähr auf der Hälfte des Weges stolpert Christian über ein Holz und fällt beinahe hin.Und plötzlich springt ein Bär hinter den Büschen weg.Wir haben den nicht bemerkt vorher,aber durch das Stolpern ist er wohl erschrocken.Nach kurzer Zeit stoppt er wieder und frisst gemütlich weiter im Wald.Er interessiert sich nicht für uns.Von jetzt an verfolgen wir den Bär mit einigem Abstand und können wunderschöne Fotos schiessen.
Irgendwann wechselt er die Richtung und läuft ins Dickicht.Wir lassen ihn ziehen und geniessen den Rest von unserer Wanderung.
Am nächsten Tag planen wir eine etwas anspruchsvollere Wanderung ; den Jenny Lake-Cascade-Canyon Trail.Ein Shuttle-Boot bringt uns auf die andere Seite des Sees,wo der Weg beginnt.
Der führt durch ein Tal mit einem Bergbach,kleinen Wasserfällen,Wiesen mit bunten Blumen,Wäldern und imposannten Bergengipfeln.
Das Highlight auf dieser Wanderung ist aber ein Elch,der uns eine Vorstellung bietet.Erst schauen wir zu,wie er Blätter ab den Büschen frisst und dann etwas später steigt er in den ruhig fliessenden Bach und schwimmt mit einem wahnsinnigen Tempo auf die andere Seite.Dort knabbert er weiter an seinen Büschen und kommt uns immer etwas näher.Er marschiert an uns vorbei,läuft noch etwas auf dem Wanderweg weiter und geht dann vom Weg ab den Hang hoch.Herrlich ,Zoo ist nichts dagegen!
Wir können an diesem Tag auch noch einen Schwarzbär entdecken,aber der ist schon ziemlich weit entfernt.Ein schöner Tag ,den wir mit einem Bad im See abschliessen. Wir schlafen auf einem Parkplatz mit Aussicht auf die Berge.
Der nächste Tag bringt uns weiter bis Jackson Hole.Das kleine Dörfchen ,welches es mal vor 34 Jahren war.(laut Christian ) ist zu einer Kleinstadt mit 9000 Einwohnern angewachsen.Es hat einen wunderschönen Kern…aber leider führt der ganze Verkehr (und der ist nicht wenig)mitten durchs Zentrum.
Nach einem Bummel durch die Strassen und einer Besichtigung der , Million Dollar Bar ,
ziehen wir weiter.Wir kommen bei Montpellier und Paris vorbei ,bewundern den tiefblauen Bear Lake
und fahren Richtung Salt Lake City. Da Christian diese Stadt und den Grand Salt Lake bereits gesehen hat und ich beides nicht unbedingt sehen will,geht die Fahrt auf dem Free Way 80 weiter ostwärts.Unser nächstes Ziel ist der Arches Nationalpark.
1.Aug.23 Heute ist Nationalfeiertag und wir merken hier so gar nichts davon.Zwar gibts zum Frühstück 1.August-Weggli…aber das ist gerade alles.Wir fahren heute noch weiter,bis nach Moab.Eine schöne Strecke,die lange Zeit dem Colorado River entlang führt.
In Moab,beim Eingang zum Arches NP steht eine Tafel und darauf ist zu lesen,dass nur eine bestimmte Anzahl Besucher von 7.00h -16.00h täglich rein darf…und man sich registrieren muss. Mist!Wir beschliessen,das Visitor-Center im Dorf zu suchen,damit wir genau nachfragen können,was Sache ist. Die Dame erklärt uns,dass der Park 24 Stunden geöffnet ist und dass man ausserhalb dieser Zeiten ohne Registration in den Park fahren kann. Super ! Dann ziehen wir halt frühmorgens los. Am Colorades River entdecken wir einen freien Platz zum Uebernachten.
Am nächsten Morgen früh fahren wir los bis zum höchsten Punkt der befahrbaren Strasse.
Dort unternehmen wir eine Wanderung zu verschiedenen Arches und anderen Figuren.
Es ist heiss und wir brauchen sehr viel Wasser für unterwegs.Aber die Umgebung ist traumhaft!Gegen Abend fahren wir ein Stück zurück.Dort ist ein spezieller Bogen ; der Delicat Arch. Den sollte man unbedingt bei Sonnenuntergang sehen.Nochmals eine Wanderung von 2-3 Std.Auf dem Picknickplatz essen wir Znacht und erholen uns etwas.Denn wandern bei 38 Grad,ohne Schatten,ist ziemlich ermüdend. Plötzlich wird es dunkler und es fängt an zu stürmen,ein Gewitter zieht auf.
Ob jetzt noch was wird aus unserer Wanderung? An diesem Abend hat der Regen angedauert…darum verschieben wir das Ganze auf den nächsten Tag.
Heute scheint die Sonne und wir fahren zum Dead Horse Point State Park.
Hier oben am Ende der Strasse hat man einen tollen Ausblick auf die ganze Gegend und besonders natürlich auf den Canyon der vor uns liegt.
Wir gucken etwas in die Tiefe und wandern anschliessend an einen andern Punkt dieser wahnsinnig tiefen Schlucht.Auch dort sind wir einfach fasziniert von der Aussicht !
Am Nachmittag kehren wir zum Arches NP zurück,denn wir möchten ja den Delicate Arches bei Sonnenuntergang in rotem Licht bestaunen. Und wirklich,heute klappt es.Zwar ist tatsächlich der Himmel nochmals dunkel geworden,es hat angefangen kräftig zu winden und leicht zu regnen,aber nach etwa einer Stunde hellt der Himmel wieder auf und die Sonne zeigt sich nochmals.Bei abgekühlten Temperaturen können wir die Wanderung in Angriff nehmen.Der Arches zeigt sich in seinem schönsten Rot und die ganze Umgebung strahlt nach der untergegangenen Sonne.
Wir laufen zurück und beziehen unser Nachtlager am Rande des Colorado River.
Am Freitag 4. Aug.ist fahren angesagt.Vorbei an Twin Rocks mit Fotohalt
und weiter zum Monument Valley.
Dort sind wir nicht alleine.Es hat jede Menge Touristen,die auch die speziellen Felsgebilde sehen wollen.Es ist wahnsinnig heiss (42 Grad)und zum Wandern hat man keine grosse Lust.So warten wir am Schatten ,mit Aussicht auf`s Valley,bis die Sonne untergeht und die Monumente sich noch schöner zeigen ,als zuvor.
Wir starten am Samstag früh am Morgen und machen einen kleinen Abstecher zum Navajo National Monument.
Man könnte dort an einer geführten Wanderung teilnehmen,um ein Felsendorf zu besichtigen.Aber diese sind für die nächsten Tage ausgebucht.Es besteht aber die Möglichkeit,das Felsendorf von weitem von der gegenüberliegenden Seite zu betrachten.Das machen wir auch und eine zusätzliche kleine Wanderung zum Aussichtspunkt ebenfalls.Mehr liegt nicht drin.Es ist einfach zu heiss!
Wir fahren weiter bis Page (Arizona).In dieser Gegend gibt es einiges anzusehen.So z.Bsp. die Antilope Canyons,den riesigen Stausee Lake Powell,die Staumauer Glen Canyon Dam,den Horseshoe Bend ,usw. Wir schlafen erst mal eine Nacht auf dem PP des Walmarts und am nächsten Morgen machen wir uns als erstes auf zum Horseshoe Bend.Vom Parkplatz dort sind es nur ca.1 km zum Laufen,bis man in die Schlucht runterschauen kann und den Colorado River vorbeischlängeln sieht.Toll sieht es aus…und ganz tief unten erkennt man die winzigen Boote der Touristen,welche eine Kajaktour gebucht haben.
Weiter gehts zum Glen Staudamm,
danach zum Lake Powell,von welchem wir nur einen ganz kleinen Zipfel sehen,
denn der ganze See hat eine Länge von 300 km.1962 hatte man eine Canyonlandschaft gigantischen Ausmasses überflutet.Und es dauerte 17 Jahre bis sich das Reservoir füllte und den Colorado auf dieser Länge staute.In den letzten Jahren nahm jedoch die Wassermenge des Sees rapide ab und es dauert nicht mehr lange,bis das Kraftwerk wegen des niedrigen Standes nicht mehr betrieben werden kann.Dies wiederum wird schwere Folgen mit sich ziehen,denn mit dem Strom dieses Kraftwerkes werden 6 Mio. Menschen versorgt.
Wir aber haben ihn heute nur benutzt,um uns ein wenig zu erfrischen.Zwar hat das Wasser beinahe Badewannen-Temperatur,aber es ist bei 44 Grad Lufttemperatur trotzdem eine Erfrischung. Unser Campingplatz für diese Nacht befindet sich gleich einige Meter oberhalb des Sees und wir können die schöne Umgebung noch von hier aus geniessen.
Am Montag 7.Aug.stehen wir früh auf,denn Christian hat für uns eine Tour im Upper Antilope Canyon gebucht.Die wollen wir nicht verpassen. Mit einem Kleinbus wird unsere Gruppe über die sandige Holperpiste zum Eingang gebracht.
Dort stehen schon jede Menge andere Busse,welche ebenfalls eine Gruppe Touristen durch den Slot-Canyon lotsen.Doch trotz der vielen Leute geniessen wir die geschliffenen ,gewellten Felsen und die wunderschönen Farben,welche die Sonne durch die Spalten von oben in den Canyon zaubert.
Leider hat man fast keine Zeit,zum Stehen bleiben und Staunen.
Nach dem Ausgang des Canyons
ist nur noch ein kleiner Fussmarsch bis zum Bus.Der bringt uns zu unserm Camper zurück. Wir verlassen Page und begeben uns auf den Weg zum Bryce Canyon.