Auf dem Richardson Hwy nach Norden

Wir fahren auf dem Richardson Hwy nordwärts.Der Lowe-River begleitet uns.Vorbei am Keystone-Canyon mit wunderschönen ,steilabfallenden Wasserfällen.

Einige Kilometer weiter erreichen wir den Thompson-Pass(816m),welcher wegen der feuchten Westwinde in diesem Bereich ,immer wieder Schneerekorde erzielt.(Im Winter 52/53 waren das fast 25m Schneefall !).

Auf dem weiteren Weg gibt es immer schöne Ausblicke auf die Wrangell-Mountains .

Ganz besonders fasziniert uns der Mount Sanford 4949m,der mit seiner weissen Pracht in der Sonne leuchtet.Wir machen einige Stopps,um ihn zu fotografieren.

Sogar von unserem Lagerplatz dürfen wir ihn bestaunen.Früh am Morgen wachen wir auf,von Mücken geplagt…dafür zeigt sich unser Berg in wunderschönem Morgenrot.

Der Weg führt uns durch Wälder,Seen und Flüsse,vorbei an wunderschönen,teils noch schneebedeckten Bergen.So stellte ich mir Alaska schon eher vor! In Tok hat unser Camper eine Ganzwäsche verdient und Diesel ist auch schon wieder nötig für die Weiterfahrt auf dem Taylor Highway.

Es geht zurück Richtung Grenze USA/ Canada.Die Natur ist wieder total anders.Viele Hügel mit eher niedriger Vegetation und Flüsse mit vielen Kurven und Bögen.

Die Strasse ist für die nächsten ca.200 km meist nur Gravel…somit geht es etwas langsamer vorwärts. Eine Abwechslung bietet das kleine Dörfchen Chicken,dessen Einwohnerschaft zwischen 50 im Sommer und 6 im Winter schwankt.

Down Town besteht aus einem langgezogenen Gebäude ,das sich ohne Mühe in die Zeit von Jack London versetzen lässt.Darin ein Spirituosengeschäft,ein echter Saloon und ein rustikales Restaurant mit frischen Backwaren und alaskanischer Küche.Einige andere Häuschen und ein Campground gehören auch noch dazu.Hier war einst das Zentrum des Goldbergbaus im Fortymile-Bezirk.Zu seinen glorreichen Zeiten lebten hier rund 400 Menschen.Auch jetzt noch bearbeiten in den umliegenden Hügeln Goldgräber das Erdreich in der Hoffnung auf einen sagenhaften Fund. Wir fahren weiter und möchten eigentlich noch über die Grenze.Doch wir schaffen es knapp nicht mehr.Also übernachten wir auf einer Hochebene mit toller Rundsicht.

Am nächsten Morgen überqueren wir den kleinen einsamen Grenzübergang , Little Gold-Creek/Poker-Creek , .Von hier aus führt der Weg auf dem Top of the World Highway entlang einer Kammlinie mit weiten Ausblicken über die Unendlichkeit des menschenleeren Landes bis nach Dawson City.Kurz vor Abstieg zur Stadt sieht man sehr schön den Zusammenschluss der beiden Flüsse Klondike und Yukon.

Mit der Fähre wird man auf die andere Seite des Yukon River gebracht.

Dawson City war vor rund 125 Jahren in aller Munde- nämlich als das Zentrum des Klondike Goldrausches.Damals wuchs die kleine Ureinwohnersiedlung innerhalb von zwei Jahren zu einer Stadt mit weit über 30000 Einwohnern.Heute sind es noch ca. 2300 Einw..Die Stadt sieht aus,wie zu früheren Zeiten.Die Häuser sind sorgfältig renoviert und auch die Strasse ist nicht geteert ,damit das Feeling stimmt.Entlang der Häuser sind Holzstege und man kommt sich vor ,wie zu alten Zeiten.

Wir besuchen dort ein Feuerwehr-Museum mit richtig schönen alten Feuerwehrautos

und einen richtigen Saloon.

Hier werden wir dann auch in den ,Sourtoe-Verein , aufgenommen.

Am Abend verlassen wir Dawson City und übernachten dort,wo der Dempster-Highway beginnt.( Der Dempster Hwy führt zum fast 740 km entfernten Ort Inuvik,der nördlichsten Stadt Kanadas,die sich mit dem Auto erreichen lässt. Allerdings alles Schotterstrasse und deshalb nichts für uns!)

Unterwegs nach Whitehorse machen wir einen Halt und wandern zu den 5 Finger Rapids.In diesen Stromschnellen des Yukon River,kam mancher Goldsucher auf dem Weg nach Dawson City um.

Die Nacht verbringen wir im Campground Twin-Lake mit einem romantischen Plätzchen am See.

In Whitehorse besuchen wir als erstes die Alpine Bakery und kaufen leckeres Brot zum Frühstück.Diese Bäckerei wird von einer Deutschen Familie geführt und wir kennen sie schon vom letzten Aufenthalt in Whitehorse. Nach einem Grosseinkauf,Benzin tanken,Frontscheiben -Steinschlag reparieren,Abwasser entsorgen und Frischwasser tanken,geht die Reise weiter. Wir fahren am Emerald Lake vorbei mit den wunderschönen Farben.

Carcross ist einen Halt wert.Hier findet man die kleinste Sanddüne der Welt.Sehr speziell! Irgendwie passt die gar nicht in die Umgebung.

Auch das Dörfchen ist ganz hübsch und halt vor allem für Touristen gestaltet.

Nach diesem Abstecher ist Skagway auf dem Plan. Es geht hinunter bis ans Meer.

Ueber den White -Pass,den die vielen Goldsucher damals mühsam überquert haben und welche viele auch das Leben kostete.

Kurz vor Skagway müssen wir nochmals den Zoll in die USA überqueren.Dort werden uns einige Sachen aus dem Kühlschrank entwendet… eine feine Salami aus Italien,Peperoni und eine Schachtel Eier.Das alles wollen die Zöllner bei sich behalten !Wir können das nicht verstehen,aber was solls! Nun sind wir also nochmals kurz in Alaska. Skagway heisst ,windiger Ort, und ist total touristisch! Eigentlich ein hübsches Dörfchen mit Fassaden aus alten Zeiten und einer Eisenbahn,welche bis nach Carcross durch herrliche wilde Natur fährt.

Aber das gut 1200 Einwohner zählende Städtchen wird täglich von Kreuzfahrtschiffen angefahren,

aus denen dann die Passagiere zu Tausenden in dem grade mal zwei Strassen umfassenden Ortskern umherlaufen und all die vielen Schmuck-und Souvenierläden besuchen. Zu viel los für uns . Wir fahren zurück und bestaunen nochmals die wilde Landschaft mit den langen Seen ,den Bergen

und den Bären,die hier wirklich an vielen Plätzen entlang der Strasse am Grasen sind.Sogar eine Bärenmama mit 3 Jungen durften wir lange beobachten.

Wir schlagen den Weg nach Atlin ein

und rasten wieder in einem Recreation-Campground,am Snafu-Lake.

Der 1.Juli ist der Nationalfeiertag der Canadier.Wir fahren heute bis Atlin,entlang des Atlinsees.

Dort erwartet uns ein besonderer Leckerbissen ! Eine 1.Juli-Parade durchs Dorf.Es ist etwa so,wie bei uns ein Fasnachtsumzug ! Die Paradeteilnehmer werfen Süsses auf die Strasse für die grossen und kleinen Kinder. Es ist echt lustig!

Das Dorf ist die nördlichste Gemeinde von British Columbia. Es wohnen hier sehr viele Künstler,Buschpiloten und andere spezielle Menschen.

Das Dorf lebt von Freiwilligenarbeit und hat keinen Gemeinderat.Die Lage ist herrlich mit dem grossen See und den umliegenden Bergen.

Wir fahren noch ca . 24 km weiter südlich dem See entlang bis zum Warm Bay -Recreation-Campground.Ein Stachelschwein empfängt uns.

Hier sind nur 5 Plätze an schönster Lage.Darum beschliessen wir,zu bleiben. Ein Spaziergang dem Ufer entlang führt uns zu den warmen Quellen….deshalb der Name : Warm Bay !

Um draussen zu essen ist es schon fast ein bisschen zu kalt,und zudem fängt es auch an zu regnen.Deshalb geniessen wir die Sicht durchs Fenster. Am Sonntagmorgen ist es nur 9 Grad,aber es scheint ,als würde das Wetter wieder besser.Wir fahren die 125 Kilometer durch die kleine Schweiz des Nordens ( Wie hier die Gegend um Atlin genannt wird ) zurück

bis zum Alaska Hwy . Die nächsten ca.300 km bis Watson Lake sind wir beim Hinweg bereits gefahren.Darum macht Christian auch wieder einen Stop beim Johnsons`Crossing,um die feinen Cinnamon Buns kaufen zu können!Mmmh,das gibt ein leckeres Zvieri !

In Teslin stoppen wir nur kurz für ein Foto beim Heritage-Center und gleich gehts weiter.

Bald darauf sehen wir an verschiedenen Orten am Strassenrand Bären beim Blüemli fressen. Einen beobachten wir ganz lange und sehr nah.Am Schluss steht er sogar auf und schaut zum Fenster rein. Also näher geht nun wirklich nicht!

Bis Watson Lake gehts zügig voran durch eher flaches Gebiet mit Wälder und Seen.Wir möchten noch ins Visitor Center, weil wir schon lange Zeit keinen Internetempfang hatten.Denn der neue Monat hat bereits angefangen und es müssen noch Rechnungen bezahlt werden!Zudem möchten wir den neuesten Blog abschliessen und senden.Anschliessend fahren wir erst bis Prince George und Richtung Vancouver. Machts gut und bis dann !

Schreibe einen Kommentar

Your email address will not be published.